Nachlese von Olaf


 Die 22. Fichkona – Mild und zügig!

Die kürzeste Fahrt zum Baden der letzten Jahre

Der Wahnsinnsritt vom 22.-23.06.2019

Strecke: 604 km (inkl. 1 Umleitung), offiziell fast die original Strecke, welche seit 2005 über Demmin und Grimmen befahren wird. Bis dahin ging es noch über Greifswald. Zudem nutzen wir seit 2018 auf Rügen mit allen Gruppen die ruhige und verkehrsarme „Westroute“ auf Rügen mit Überfahrt auf der Wittower Fähre.

182 Starter; davon 6 Damen

1 vorzeitige Aufgabe, ca. 10-12 „Pausierer“ zwischenzeitlich in den Begleitfahrzeugen

Die Gesamtfahrzeiten der einzelnen Gruppen (Start ab 10.05 Uhr in Abständen von 5 Minuten):

1. Gruppe:           21:02 Stunden, 31 Teilnehmer am Ziel

2. Gruppe:           22:17 Stunden, 55 Teilnehmer am Ziel

3. Gruppe:           24:36 Stunden, 68 Teilnehmer am Ziel

4. Gruppe:           25:10 Stunden, 27 Teilnehmer am Ziel


Verpflegung auf den zwei „Küchen":
- 1200 belegte Weizen- und Dinkel-Roggenbrötchen
- 15x 1,5 kg Mischbrote
- über 1000 Xenofit- und Viba-Riegel
- 300 Dosen RED BULL
- ja 30 kg verschiedene Nudelsalate
- 8 Bleche verschiedene Kuchen der Bäckerei Unger aus Eibenstock (der Chef selbst lässt die Kette in Gruppe 1 surren)
- 200 kg Bananen
- 25 kg Borthener Äpfel
- 200 Flaschen Malzbier
- 120 Liter Cola
- 1000 Liter Wasser
- 600-800 Liter Xenofit Sportgetränke
- 8x 1 kg Dosen verschiedene Haribo
- viel Kaffee mit viel Milch
- Haferschleim
- Kartoffelsuppe mit Wiener
- Klare Brühe
- Sabines Apfelbrot
- und… mehr

Wetter: Fichtelberg, Sonntagmorgen kurz nach 7 Uhr – windige 12° Celsius und wolkig, kaum Sonne. Durchwegs eine trockene Fichkona, bis Potsdam im leichten Gegenwind bis 4 m/s, Temperaturen bis 28°C, nachts fallend in den Niederungen bis ca. 10°C.
Die Ostsee hatte in Juliusruh mit angenehmen ca. 20°C eine selten gute Badetemperatur, jedoch mag niemand direkt gegenüber vom Camp baden, denn der NO-Wind hat stinkendes Seegras und Schlick an den Strand getrieben und das Wasser ist eine trübe Salzbrühe.

Vor dem Start traf ich noch den Fichkona-Rekordteilnehmer Volkmar Hildebrand, welcher immer noch an den Folgen des Wildzusammenstoßes vor einem Jahr laboriert. Wir sind irgendwie erleichtert, dass er uns keine Vorwürfe macht und wünschen ihm sehr, dass er bald wieder soweit genesen ist, dass er seinen sportlichen Vorlieben nachgehen kann!
Ich fragte mich schon mehrfach, warum es im letzten Jahr nur die Gruppe 2 erwischt hat? Und ausgerechnet den Volkmar? Es war schon nervenaufreibend zweimal die 112 anrufen zu müssen und dann noch auf verständnislose Polizei.

So war es mir sehr willkommen, als uns der Gemeindepfarrer von Oberwiesenthal Kenny Mehnert, selbst 3facher Fichkona-Teilnehmer am Freitag anbot, die Einsegnung der Teilnehmer vorzunehmen und eine Andacht zu halten. Mit seinen einfühlsamen Worten auf den langen Ritt im Sattel eingestimmt, die Fahrt nicht nur als reine sportliche Herausforderungen zu sehen, sondern auch einen Weg ins Innere des Selbst. Das Läuten der Friedensglocke über 10 Minuten ist inzwischen seit einigen Jahren das Signal zum ruhigen Start mit Gänsehaut.

Noch eine Überraschung wenige Minuten vorm Start, denn Sabine und Michael Nitsche, meine „Fichkona-Zieheltern“ und 20 Jahre Fichkona-Hauptquartier in der Vorbereitung, sind auch extra zum Start gekommen!

Der Start selbst verschob sich dann wegen einer Behinderung eines Linienbusses durch unsere Startaufstellung um jeweils 5 Minuten. Wir haben uns beim Busfahrer entschuldigt, welcher jedoch leider keine Kompromissbereitschaft zeigte.

Ziemlich harmonisch, schnell, regenfrei, wenig Wind von vorn auf der ersten Hälfte, wieder mal bestens betreut und von Feinsten verpflegt von unseren 6 Leuten der rasenden Langstrecken-Wahnsinns-Küchencrew! Die beinflussbaren Faktoren wieder auf gewohnt hohem Niveau, welches wir jedes Jahr auf das Neue erreichen wollen. Auch die Fahrten der 4 geschlossenen Gruppen so schnell und mit überschaubaren Abständen wie lange nicht, also unser Respekt und Hochachtung an die sehr gute Vorbereitung aller Teilnehmer! Die Gruppe zwei war auch lange sehr schnell unterwegs und bis Potsdam der Gruppe 1 gut auf den Fersen.

Herausragend war die unfallfreie Fahrt aller 182 Teilnehmer*Innen, denn die wenigen Stürze blieben folgenlos. Das allein ist bei dieser enormen Distanz und der Nachtfahrt nicht selbstverständlich, was wir seit den beiden Wildunfällen aus dem Vorjahr wissen.

UND: Wir hatten mit Soshichiro Nagano einen, unseren Ersten, Japaner am Start, welche bei der Verlosung am Abend ein DIAMIR-Basecap gewann!
Die weitere Preise mit einem DIAMIR-Badetuch gingen an Uwe Griechen und der Hauptpreis, die Übernachtung im Fichtelberghaus, an Sven Schmieder (verbunden mit einem garantierten Startplatz in 2020!).

Es mag nach Eigenlob riechen, jedoch war es aus unserer Sicht eine der besten Fichkona´s der letzten Jahre, es hat einiges an Kraft und viel Zeit in der organisatorischen Vorbereitung gekostet. Euch Teilnehmer dann stolz auf die erbrachte unglaubliche körperliche und Willensleistung am Leuchtturm zu sehen, ist uns Dank und Freude zugleich.

Mein Riesen-Dank geht an die 33 Leute in der fahrenden Crew, welche an dem langen Wochenende einen nicht selbstverständlichen Einsatz erbringen und nett und freundlich bleiben, die Dresdner-Brötchen-Crew und Leitung meiner Frau Konny und die speziell die „Kleine Küche“ der Familie Weißbach.
Und meinem Kollegen Tilo, welcher Samstagmorgen ab 5 bis 11 Uhr unsere drei Kinder hütete.

Sport Frei
Olaf

 

 

Und hier eine wunderbar lesenswerter und toller Bericht von Tanja Ney aus Köln.



Fichkona 2019 · 600km sind ja auch nur 300 pro Bein von Tanja Ney