Die 25. Fichkona – Das Jubiläum
Der Wahnsinnsritt vom 08.-09.06.2024

 

Strecke: 
Mit 601 km sind wir wieder nah dran an der Streckenlänge der Premiere 1998, als es noch über Greifswald und ohne Fähre über Rügen ging. Diesmal mit einer sperrungsbedingten Streckenbegradigung vor Annaberg-Buchholz und 3 Umleitungen, wovon 2 allerdings ohne Mehrkilometer nahezu parallel verliefen). Auf Rügen mit allen Gruppen die ruhige und verkehrsarme „Westroute“ mit Überfahrt auf der Wittower Fähre.

Teilnehmer:
194 Starter; davon 7 Damen.

Die Gesamtfahrzeiten der einzelnen Gruppen (Start ab 10.00 Uhr in Abständen von 5 Minuten):
1. Gruppe:         20:45 Stunden, 29 Teilnehmer im Ziel
2. Gruppe:         22:07 Stunden, 70 Teilnehmer im Ziel
3. Gruppe:         23:47 Stunden, 68 Teilnehmer im Ziel
4. Gruppe:         25:55 Stunden, 27 Teilnehmer im Ziel

Wetter:
Leicht windig mit wenig Bewölkung bei ca. 15 -17 °C auf dem Fichtelberg zum Start. Später sommerlich bei 24-27°C und leichter Bewölkung. In den Abendstunden fielen die Temperaturen auf unter 20 °C und zwischen 2-4 Uhr sanken diese auf 6-9 °C! Wind fast durchgängig aus Südwest, also hat geschoben. Gruppe 1, 3 und 4 wurde auf Rügen von durchziehenden Regengebieten erwischt.

Ich beginne mal meine Nachlese bei der gewohnten kleinen Auswertung am Sonntagabend auf dem Camp in Juliusruh, wenn alle bei Essen und Bier zusammensitzen. Ich sagte ja zu Beginn, ich bin etwas müde von meiner dreiviertel Fichkona (451 km, Pause im Fahrzeug von Gransee bis Grimmen) und habe das Wichtigste erwähnt, jedoch einfach auch viel vergessen zu sagen, was bei solch einem Jubiläum gesagt werden sollte. In 25 Jahren ist ja einiges passiert! Versuche ich es jetzt nachzuholen!
Etwas stand noch auf meinem Zettel. Doch dann kamen die Worte mit der Überraschung von meinem Freund und Fichkona-Teilnehmer Andreas Hettmann! Die Fichkona-Feuertonne! Ich war sprachlos! DANKE an ALLE Teilnehmer, welche mit ihrer finanziellem Beitrag das möglich gemacht haben! Es ist mir Ansporn und Freude, die nächste Fichkona nach der Pause mit der gleichen Energie zu organisieren! Andi konnte selbst durch einen Sturz mit Schlüsselbeinbruch bei der MSR 2 Wochen vorher nicht am Start sein; und er war in bester Form!

Das übrige Geld und die Spenden vor Ort in Juliusruh summierten sich auf insgesamt 1110 €! Das Geld ist schon an den den Verein Friedensglocke-Fichtelberg überwiesen worden!

Was fehlte in meiner Ansprache: Wir hatten 7 mutige Damen im Starterfeld! Leider konnten 2 wegen Defekt und Ermüdung die Fichkona nicht beenden.
Drei Herren radelten ihre jeweils 15. Fichkona: Peter Keßner, Uwe Scherzer und Roland Schaller! Ihre 14. Fichkona fuhren: Gilbert Wenke und Vinzenz Brendler! Die 13. wurde es für Rico Haase; das wäre es auch für unseren besten Capitano geworden, jedoch musste Lars Bobe wegen Magenbeschwerden schon zeitig ins Begleitfahrzeug. Zwei Wochen vorher war er erst den Rennsteig-Supermarathon über 72 km gelaufen!

Lasst mich noch die Namen der Elfer und Zehner erwähnen: Christoph Völkel, Robby Neubert, Gernot Rußig, Alexander Keßner (mit knapp 72 Jahren einer der Ältesten Teilnehmer) und Jens Claußnitzer (vom Radteam Tharandter Wald, was nach Trebsen an dem kleinen Anstieg eine Fanmeile aufgebaut hatte!).

Unsere jüngsten Teilnehmer waren 18, 19 und 23 Jahre in Begleitung ihrer Papa´s oder Betreuer.

Die erste Überraschung am Start nach er unkonventionellen Andacht und dem Segen von Lars Böttcher (Lars Böttcher (@jumalars) • Instagram-Fotos und -Videos) gab es von Ronny Auerbach und Jens Lindner (Danke wieder für die Unterstützung!): Einen Jubiläumskuchen mit einer 25!

Ich kann hier ja nur immer aus meiner Sicht berichten und was ich sonst noch mitbekommen habe. Was ich jetzt versuchen möchte. Für mich war die 25. auch Anlass, es wieder mal selbst zu probieren. Das Ziel war gesetzt und die Organisation zeitlich darauf ausgerichtet. Also zeitig anfangen, vorarbeiten und verschiedene Dinge an Leute aus meiner Crew geben. Und dann kommt auch noch ein ungebetener Infekt dazwischen und zwingt mich zu nahezu 3 trainingsfreien Wochen im Mai. Aber keine Ausrede; ich musste mir nichts beweisen und wollte dann mal sehen wie mein mittlerweile groß gewordenes „Baby“ ebenso läuft. Vernünftigerweise deshalb Start in der Gruppe 4. In Biesern sagte ich spontan, dass ich mich in der Gruppe wohlfühle!

Und es rollte verdammt gut! Das milde Sommerwetter und eine wohlgesonnener SW-Wind schoben die Gruppen so flott gen Kap wie lange nicht mehr. Mein Kollege „Hilde“ meinte, wir waren 40 min eher an der 1. Verpflegung und er ist mit der 4. noch nie im Hellen durch Potsdam gerollt.

Die Fichkona-Urgesteine werden es gemerkt haben; wir hatten zwischen Rochlitz und Wurzen 2 Neustrecken. Es rollte sich gut auf den kleinen teils hügeligen Straßen durch das üppige Grün, wenn auch an Engstellen bei Gegenverkehr nicht ganz so flott, wie auf der Originalstrecke. Doch die gibt es eigentlich nur in der Theorie, denn ich glaube mich sicher zu erinnern, dass wir in den Jahren seit 1998 nie zweimal eine identische Strecke gefahren sind.

Die Kradstaffel der Polizei in Potsdam hat sich extra bei deren Vorgesetzten nachdrücklich um den wichtigen Einsatz bei der Fichkona bemüht, weil ursprünglich für sie die ILA in Berlin vorgesehen war. Tradition kann eben nicht mal einfach so ausgesetzt werden! Es war wieder ein Erlebnis mit Blaulicht durch die Landeshauptstadt zu rollen.

Dann kommt irgendwann die Halbzeit 300 km; mit der Gruppe 4 waren wir bis dahin 12h brutto unterwegs.
Gruppe 1 schoss weiterhin mit einem Wahnsinnstempo gen Norden; Gruppe 2 war auch sehr flott unterwegs..

Die Nacht durch´s nördliche Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern war kalt, wie schon so oft nach warmen sonnigen Tagen. Mit dem zeitigen Sonnenaufgang 4.39 Uhr werden auch die Temperaturen wieder etwas erträglicher. In Stralsund sind die meisten nur noch müde, trotzdem ist die Laune gut, das Ziel ist nur noch wenig mehr als 60 km entfernt; ein Hopser nach der schon bewältigten Distanz!

Im Ziel das Pflichtprogramm: Bier und Fischbrötchen.
Alle Teilnehmer haben wieder was Außergewöhnliches vollbracht. Der Unterschied zu 1998 ist nur, dass wir damals nicht wussten, ob es klappen könnte, unter 24 Stunden zu bleiben; mit 23:43h waren wir erfolgreich!

Gut das Material ist besser geworden; jetzt mit Augenzwinkern: Meins war damals schon recht gut, deshalb rollte ich mit dem Renner auch nach 27 Jahren meine 6. (Teil-)Fichkona.

Mein Dank geht an meine umsichtige und bestens organisierte Crew! An alle Teilnehmer; wir waren ein disziplinierter Haufen, es gab nur ganz wenig Stürze und keinerlei ernste Verletzungen!
Ein Riesendank an alle unsere Unterstützer, Sponsoren und die Frühaufsteher-Brötchencrew. Die haben mit 16 Personen am Samstagfrüh auch einen Rekord aufgestellt: 1200 Brötchen und acht 1,5 kg-Brote in 2,5 Stunden geschmiert, belegt und verpackt!

Am Ziel neben den Leuchttürmen wieder der Empfang unterm Zielbogen durch den Verein "Tour de Allèe"! Initiiert und hervorragend organisiert durch Uwe Uschmann und die Tourismusgesellschaft Arkona. Das Org.-Team der Fichkona bedankt sich im Namen alle Teilnehmer! Also wenn es mal viel weniger extrem sein soll, dann rollt mal hier mit: https://www.tda-ruegen.de/

Wir sind zusammen über 116000 Kilometer gefahren, das ist 2 ¾ mal um den Äquator! Bei ca. 2500 HM sind das 485000 HM; knapp 55x der Mt. Everest!

Es ist und war ein tolles Jubiläum! Das Erlebnis wirkt nach und bleibt!

Die 26. Fichkona ist Mitte Juni 2026 geplant!

Sport Frei!
Olaf