Fichkona von Frank Friese aus Ebersbach-Neugersdorf


Am 30.06.2012 gegen 9.00 Uhr standen mein Kumpel Achim und ich gemeinsam mit 178 weiteren Startern auf dem Platz am Fichtelberghaus und warteten auf den Start. Unsere erste Sorge galt dem Wetter, denn es hatte um 7.00 Uhr ein Gewitter mit Platzregen gegeben, aber glücklicherweise kam die Sonne raus und die Straße trockneten langsam ab.
Punkt 10:00 Uhr läutete die riesige Glocke auf dem Fichtelberg und unser Pulk setzte sich in Bewegung. Zügig ging es den Berg runter nach Oberwiesental und die ersten standen schon mit
Panne am Rand. Nachdem wir dann über einen sehr schlechten Feldweg umgeleitet ins nächste
Dorf kamen hörte ich hinter mir einen lauten Knall. Als ich mich kurz umdrehte sah ich, das es unser
Achim war, der einen neuen Schlauch und Mantel brauchte. Glücklicherweise war der Schaden schnell
behoben und Achim wurde wieder an das Feld heran geführt, natürlich war er erst mal schon ziemlich
kaputt als wir uns kurz vor Chemnitz wieder sahen.
Bis zur 1. Verpflegung hinter Chemnitz fuhren alle 180 Teilnehmer gemeinsam. Es wurde wie immer zu Beginn ziemlich geheizt und durch die vielen Anstiege schoss auch bei mir der Puls recht hoch in
ungesunde Bereiche. Nach der 1. Verpflegung, die ca. 20 Minuten dauerte, starteten dann die 4 Gruppen in ca. 10 Minuten Abstand nach einander. Wir hatten uns in die 3. Gruppe eingeschrieben, die mit ca. 60 Startern die größte Gruppe war.
Bis zur nächsten Verpflegung in Bad Düben ging es zügig weiter und da es sehr wellig war riss das
Feld schon manchmal ein wenig auseinander. Es zeigte sich das ca. 1/3 der Gruppe Schwierigkeiten
hatte mit zu kommen und deshalb wurde die Geschwindigkeit auf 30 – 32 km/h begrenzt.
Außerdem war es wie immer, vorn sind immer die selben gefahren.
In Bad Düben zur 2. Verpflegung lief auf Grund der schwülen Luft der Schweiß in Strömen und die Helfer kippten manchen Startern erst mal eine Schüssel Wasser über den Kopf.
Bis Potsdam ging es dann wie bisher weiter, wenn es vorn zu schnell wurde wurde das Tempo durch
das Begleitfahrzeug gedrosselt. Da mir das ständige Abbremsen lästig wurde bin ich meistens vorn
gefahren, denn da konnte man gleichmäßig fahren.
Durch das schön erleuchtete Potsdam fuhren wir bei Einbruch der Dämmerung mit Polizeieskorte.
Ab Oranienburg spürten wir erste Regentropfen und in der Ferne sahen wir die ersten Gewitterblitze
zucken. Hinter Löwenberg ging es dann los , strömender Regen und links und rechts schlugen Blitze
ein. Die Brille lief an und der Regen vermischt mit Schweiß lief mir in die Augen. Zum Glück erreichten
wir Gransee, unsere 4. Verpflegung war unter dem Dach einer Tankstelle.
Die meisten zogen sich um, aber ich behielt meine Sachen an und zog mir nur meine Regenjacke über
um nicht zu frieren, denn die Straßen waren ja noch nass und es regnete noch leicht.
Weiter ging es durch die Nacht Richtung Neustrehlitz/Neubrandenburg. Kurz vor Neubrandenburg
waren meine Sachen getrocknet und der Regen begann von neuem.
Als wir hinter Neubrandenburg unsere 5. Verpflegung ansteuerten waren wir alle wieder klatschnass.
Als dann dort standen brach ein richtig heftiges Gewitter los, so das es unmöglich war weiter zu fahren. Nach ca. 35 Minuten fuhren wir dann im Regen weiter und mit dem Morgen wurde das Wetter
besser und die Sonne kam raus.
Als wir Stralsund erreichten und den Rügendamm sahen wußten wir es ist nicht mehr weit, aber es waren noch ca. 60 km.
In Samtens zu unser letzten Verpflegung bekamen wir die Erlaubnis eine eigne schnelle Gruppe zum
Kap zu bilden. Wir sind dann mit ca. 15 Leuten losgedüst und mit einem 35 – 40 er Schnitt gefahren.
In Sagard wurden wir noch mal wachgerüttelt durch die ca. 2 km Kopfsteinpflaster und ab Altenkirchen
hatten wir Rückenwind und die letzten 6 km sind wird dann gesprintet.
Am Leuchtturm stand dann die Achims Frau mit Tochter und Enkeltochter und jubelten uns zu. Wir waren erschöpft aber überglücklich nach über 24 Stunden und 620 km es heil und gesund überstanden zu haben.